Was passiert, wenn Eltern sich nicht absprechen

Heute, am ersten Tag meiner letzten Woche in der Schule, gab es gegen Schulschluss ein kleines Drama. Eine „meiner“ Erstklässlerinnen kam nach der Sportstunde, als alle noch einmal kurz in der Klasse etwas aufschreiben sollten, weinend zu mir und sagte mir, dass ihre Mama noch nicht da sei. Dem war auch nach fünfzehn Minuten noch so und die Lehrerin und ich bemühten uns, sie zu beruhigen. Was nur begrenzt funktioniert hat. Ich bin dann mit der Kleinen zum Sekretariat, von wo aus die Sekretärin bei der Mutter der kleinen Maus angerufen hat. Und was war? Die Eltern hatten sich schlecht abgesprochen. Der Vater ging davon aus, dass die Mutter die Kleine abholt und vice versa. Die Mutter kam dann aber sofort, bis sie da war, habe ich mit der immer noch schniefenden Kleinen ein Spiel gespielt. Ein Drama wegen schlechter Absprache.

Zum Thema Absprache gab es heute gleich noch ein Highlight – wir stellten heute Morgen fest, dass eins der Mädchen krank war. Die Lehrerin wusste nichts davon. Also bin ich zum Sekretariat gegangen, um da nachzufragen. Die gerade anwesende Schulleiterin sagte mir, dass der Hausmeister die Krankmeldungen soeben ins Lehrerzimmer gebracht hatte. Nachdem ich also durch den strömenden Regen (natürlich ohne Jacke!) zum Lehrerzimmer gelaufen bin, stand ich dort vor verschlossenen Türen. Ohne einen Schlüssel ist man dort wirklich aufgeschmissen! Die Sekretärin schmunzelte, als ich tropfnass wieder zurückkam und um den Schlüssel bat. Natürlich war dann auch kein Zettel im Lehrerzimmer und so bat ich die Sekretärin, bei der vermeintlich Kranken anzurufen. Das tat sie auch und erhielt die Information, dass man die Kleine ja schon beim Hausmeister abgeholt hatte. Anscheinend hatte der nur keinen Zettel geschrieben. Als ich zur Klasse zurückkam, stand vor der Tür ein Karton mit Äpfeln (die Kleinen bekommen täglich einen Apfel) und darauf lag der Entschuldigungszettel. Ich laufe doch gerne umsonst eine Viertelstunde durch die Schule. Aber wenigstens war die Kleine entschuldigt, somit war ihr nichts passiert.

Ansonsten ist nicht viel Spektakuläres passiert. Ich durfte mir nochmal anhören, wie kreativ doch meine Idee vom Sonntag Morgen war, die ich frech bei Moudschegiebchn abgeguckt habe. Und da meine Eltern beide so begeistert waren, hier ein Foto von meinem Meisterwerk. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich künstlerisch absolut unbegabt bin.

Das wars für heute von mir. Nachher bei der Chorprobe werd ich noch erfahren, wie genau die Details für die Chorreise am nächsten Wochenende aussehen. Und dann muss ich mal sehen, wie ich da hinkomme. Vermutlich mit dem Taxi vom Bahnhof aus, weil das knapp 3 km zu Fuß wären. In einem Dörfchen. Mal schauen. Aber trotz Fußweg bzw. Taxifahrt wird es bestimmt ein schönes Wochenende voller Musik. Genau das, was ich so lang vermisst habe.

~ von amhránaí - September 20, 2010.